Die Pferdemassage ist ein sehr beliebtes Instrument, um den Pferden die für uns Arbeiten etwas zurückzugeben. Du kannst, wenn du dein Pferd regelmäßig massierst seinen Körper sehr gut kennenlernen und schon kleine Veränderungen bemerkten und natürlich gegensteuern.
Dieses Thema ist nur begrenz für einen Artikel geeignet, da ich hier schlecht Massagegriffe vorführen kann. Aber da hab ich mir was ausgedacht: Sollte dich das Thema interessieren, habe ich ein einmaliges Angebot für dich.
Im März wird es einen kleinen Online Workshop geben. 14 Tage, 7 Techniken, um dein Pferd locker und entpsannt zu bekommen. Wenn du lernen willst, wie du deinem Pferd was Gutes tun kannst ist das sicher was für dich.
Ich werde diesen Workshop live in einer Facebook Gruppe betreuen, wo sich auch alle austauschen können. Uuuund das Beste, wir konzentrieren und in diesem Workshop nicht nur auf die körperliche Enstpannung, sondern ich werde dir auch beibringen, wie du dein Pferd mental entspannen kannst.
Wenn du jetzt die Ohren gespitzt hast, kannst du dich in die Warteliste eintragen. Dann wirst du bei der Vergabe der Plätze bevorzugt berücksichtig 😊
Die Warteliste findest du unter www.pferdereha-friesland.de/warteliste
Aber nun genug der Eigenwerbung. Zurück zum Massageprogramm:
Zunächst einmal lass uns über die Rahmenbedingungen sprechen:
Binde dein Pferd nach Möglichkeit nicht an, damit es dir zeigen kann was ihm gefällt und wo es ausweichen möchte. Die meisten Pferde sind ja sehr gehorsam und stehen angebunden eher still, als wenn du dich mit deinem Pferd frei irgendwo hinstellst.
Achte genau auf die Zeichen, die dir dein Pferd bei der Massage gibt. Das kann ein blinzeln sein – zunächst schnell, dann langsamer. Es kann ein zucken mit dem Maul und den Nüstern sein oder sogar ein Gähnen.
Es ist auch interessant zu beobachten, wie und ob sich die Maulpartie durch die Massage verändert. Ist z.B. am Anfang die Unterlippe eher hochgezogen und die Oberlippe hängt etwas über?
Dann schau mal, ob du im Laufe der Massage eine Veränderung herbeiführen kannst. Im Idealfall ist das Maul nach der Massage schön rund. Vielleicht schaffst du es sogar, dass die Unterlippe etwas anfängt zu hängen.
Sei während der Massage ganz bei dir und deinem Pferd. Atme ruhig und konzentriere dich auch auf den Atem deines Pferdes. Ein wilder Tag der dich aufgewühlt hat ist nicht der Richtige, um deinem Pferd mit deinen heilenden Händen eine Massage zu geben. Es hört sich blöd an, aber du musst schon in der Stimmung sein.
Du kannst zu beginn der Massage auch prüfen, ob es Bereiche gibt, die schmerzhaft sind, wenn du sie abstreichst oder knetest. Da musst du besonders vorsichtig sein – bei einem Reitpferd sollte der Übergang – Hals-Thorax also da wo der Hals in die Schulter über geht, immer schmerzfrei sein. Das ist sehr wichtig.
Auch die Brust, Ellenbeuge, der Rücken, die Lende, die Kruppe und der Bereich rund um den Hüfthöcker sollten so schmerzfrei sein, dass du dort mit Druck entlangstreichen kannst ohne, dass dein Pferd ausweicht, Abwehrverhalten zeigt oder den Rücken wegdrückt.
Aber beginnen wir mal mit der "schriftlichen" Massage.
Ich beginne gerne am Hals des Pferdes – außer das ist dem Pferd noch zu intim. Dann beginne ich zunächst am Rücken und mache den Hals etwas später, wenn es genug vertrauen zu mir aufgebaut hat.
Zu Beginn nutze ich sogenannte Streichungen, um die Muskulatur aufzuwärmen und vorzubereiten. Dazu streiche ich mit der flachen Hand auf dem Gewebe des Pferdes entlang – so kann ich schonmal schauen wie das Pferd auf Druck reagiert. Wichtig, ist, dass möglichst immer beide Hände kontakt zum Pferd haben und so ein geschlossener Kreislauf entsteht, auch wenn man umgreifen muss. Schau, ob du Knochenvorsprünge fühlen kannst. Z.B. dort, wo die Halswirbelsäule entlangläuft oder am Genick. Dort musst du sehr sanft sein – hat euch schonmal jemand massiert und ist versehentlich mit zu viel Druck über einen Knochen geschrubbt? Das ist in der Regel nicht so angenehm.
Es wäre schön, wenn du es schaffst, dein Pferd 1x die Woche bewusst am ganzen Körper mit Streichungen zu massieren.
Arbeite dich von Hals zu Brust zu Rückenmuskulatur.
Fahre auf der Lende fort und widme dich dann der ganzen Hinterbacke – auch zwischen den Schenkeln.
So kannst du Wellness und Kontrolle unter einen Hut bringen – du nimmst wahr, wenn das Gewebe an der ein oder anderen Stelle vielleicht fester ist als gewöhnlich und kannst schon mit den Streichungen einiges an Spannungen auflösen.
Halte dich an festen Körperpartien ruhig etwas länger auf. Gerade Pferde die unter Atemwegsproblemen leiden, lieben es wenn du sie sanft zwischen den Rippen ausstreichst, dazu kannst du 1-2 Finger, die Handkante oder den Daumen verwenden.
Es gibt bei dieser Art der Massage kein richtig und kein Falsch, Hauptsache du tust es mit Liebe, Gefühl, Achtsamkeit und Geduld.