Der Rumpf des Pferdes und die Vorderbeine des Pferdes haben keine knöcherne Verbindung!
Das heißt, der Rumpf ist ausschließlich über weiches, dehnbares Gewebe mit den Vorderbeinen verbunden.
Es gibt kein Schlüsselbein wie bei uns, das verhindert, dass der Thorax die Vorderbeine verlässt, wenn sich alle Muskeln und Bänder in Luft auflösen würden.
Die Konstruktion ist total genial, denn über die muskuläre Aufhängung des Vorderbeins an den Rumpf ist die Federung total klasse. Der Muskelapparat fungiert also zusätzlich als Stoßdämpfer!
Wenn – ja wenn – die Muskeln nicht ausgerechnet gerade verspannt
und damit ungeschmeidig sind. Dann ist die Stoßdämpfer-Funktion eingeschränkt und die Gelenke Sehnen und Bänder des Vorderbeins werden nicht mehr so schön „gefedert“.
Also müssen wir zum einen sehen, dass diese Muskeln geschmeidig sind.
Lange Stehzeiten
und Überlastung
oder Fehlbelastung
lassen Muskeln verspannen.
Maßnahme 1: Pony in den Offenstall stellen und immer ausreichend bewegen, damit die Muskeln geschmeidig bleiben. Wenn man nicht reiten möchte, reicht das aus, um die Stoßdämpfer Funktion zu unterstützen
Willst du dein Pferd aber nutzen, also z.B. Reiten, Kutsche fahren, Longieren, musst du zusätzlich die Rumpfträger trainieren, damit sie stark genug sind, um dieser unnatürlichen Belastung stand zu halten.
Denn was würde passieren, wenn man dies nicht berücksichtig?
Du kennst die Antwort: Mal abgesehen davon, dass es schmerzhafte Verspannungen geben kann, steht ja ein gerittenes oder im Kreis bewegtes Pferd noch vor den Herausforderungen des zusätzlichen Reitergewichts, ggf. gepaart mit den physikalischen Kräften aus Geschwindigkeit und Fliehkräften (Höhere Gangarten, Kreisbahn).
Wenn das Pferd nicht gelernt hat seine Rumpfträger richtig einzusetzen, und / oder diese zu schwach sind kommt es sehr schnell zu dem Bild was mein Pony auf dem Foto so "schön" zeigte.
Und jetzt kannst du dir vielleicht auch vorstellen, woher schleichend überlastete Sehnen kommen können.